(For the recipe in English, please scroll down to the bottom of this article)
Ich hatte euch ja hier schon mal von meinem Austauschjahr in den USA erzählt. So spannend so ein Jahr auch ist, der Anfang ist doch immer der spannendste Moment. Die neue Umgebung, die neue Familie, die neue Sprache. Bei mir war es so, dass mich meine Gastfamilie gleich mit einem Chicagotrip überrascht hatte. Ich hatte gerade mal eine Nacht in meinem neuen Bett in meinem neue Zuhause im Norden Michigans verbracht, da musste ich auch schon wieder packen, um für eine Wochenende gen Süden nach Chicago zu fahren. Ich war überwältigt. Sears Tower, Cheesecake Factory, Yellow Cabs und mein erster Besuch in einem Hard Rock Café. Meine Englischkenntnisse waren für Schülerverhältnisse gar nicht mal so übel, aber die neuen Eindrücke schüchterten mich doch ein wenig ein. Also bestellte ich einen gemischten Salat. Das erschien mir sicher. Da konnte man ja nicht viel falsch verstehen. Dann aber wollte die Kellnerin wissen, welches Dressing ich dazu haben möchte. Hä? Verdammt. Warum wird der Salat nicht einfach automatisch mit Dressing angeboten? Netterweise ratterte die Bedienung die Dressingauswahl runter. Ich verstand von den vielen Sorten nur zwei Worte. Das letzte, was sie sagte war „Thousand Islands“. Okay. Ich hatte keine Ahnung, was das sein sollte, aber wenigstens waren es Worte, die ich verstand. Also bestellte ich das. Der Salat war himmlisch lecker. Aus Deutschland kannte ich eine solche Art von Dressing gar nicht. Mittlerweile hat sich das natürlich geändert. Und nach ein paar Wochen und diversen Salatbestellungen in amerikanischen Restaurants und Diners, habe ich mich durch alle möglichen Dressingvariationen durchprobiert. Als ich in der Berliner Küche das Rezept für ein Ranch Dressing entdeckte, musste ich unweigerlich an meine erste amerikanische Salatbestellung denken und schmunzeln. Irgendwann werde ich mich wohl auch mal an einem selbst gemachten Thousand Island Dressing versuchen, aber heute sollte es erst einmal dieses American Ranch Dressing werden. Es ist super lecker. Ich hatte schon fast vergessen, wie gut es schmeckt. Es eignet sich selbstverständlich als Beigabe zu diversen Salaten, aber auch als Dip zu Rohkost passt es hervorragend.
Für ein Schüsselchen voll braucht man:
- 1/2 Cup Mayonnaise (115g)
- 1/3 Cup saure Sahne (75g)
- 1/4 Cup Buttermilch (60ml)
- 1/2 rote Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 3-4EL gemischte Salatkräuter
- Salz, Pfeffer
Glücklicherweise bin ich seit kurzem in Besitz von amerikanischen Cup- und Spoonmaßen, weshalb ich in Zukunft auch diverse amerikanische Originalrezepte ausprobieren und ggf. posten werde. Deshalb habe ich mich bei diesem Rezept auch an die Cupmaße gehalten. Bei der Grammzahl müsst ihr euch auf die Umrechnung aus dem Originalrezept verlassen.
Auf zur Zubereitung: Mayonnaise mit saurer Sahne und Buttermilch glatt rühren. Die Zwiebel sehr fein hacken und zur Dressinggrundmischung geben. Die gemischten Salatkräuter (gefriergetrocknete, fertige Mischung. Alternativ kann man auch Schnittlauch, Petersilie und Dill fein hacken) unterrühren, sowie eine gepresste Knoblauchzehe. Mit Knoblauch und Zwiebel nicht zu großzügig umgehen. Ich hatte beim ersten Mal die Menge minimal erhöht, und schon das war zu viel. Jetzt noch schnell mit Salz und Pfeffer abschmecken. Herrlich! Ich habe sofort ein Stück Broccoli reingetunkt!
Instructions in English:
Ingredients for one serving (enough for one bowl of salad):
- 1/2 cup mayonnaise (115g)
- 1/3 cup sour cream (75g)
- 1/4 cup buttermilk (60ml)
- 1/2 red onion
- 1 clove of garlic
- 3-4 tbsp mixed salad herbs (freeze dried or fresh)
- salt & pepper
Stir mayonnaise, sour cream and buttermilk until smooth. Add finely chopped onion and garlic clove. Mix in the salad herbs and season to taste with salt and pepper. Don’t go overboard on the garlic, unless you live in Transylvania. The Ranch dressing goes awesome with a mixed salad or raw vegetable sticks. Enjoy!
Auch, wenn Amerika nicht unbedingt für sein gesunde Küche bekannt ist, ist es für mich immer ein andauerndes kulinarisches Highlight dort zu sein. Ich liebe amerikanisches Essen.
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich Essen allgemein liebe?! ;-)
Auf jeden Fall werde ich dieses Rezept unbedingt bald mal ausprobieren, wenn ich wieder in Deutschland bin.
Tipp für Interessierte: Einen Messbecher mit Cupmaßen gibt es für ca. 3 € bei BUTLERS. Es lohn sicht.
Hey, Dotti, super Tipp mit Butlers. Ich habe meine zufällig bei TKMaxx entdeckt und sofort eingepackt (eigentlich mag ich den Laden ja nicht, aber die [internationale] Küchenabteilung hat mich ins Freudendelirium versetzt). P.S.: ich dachte, du wärst schon längst wieder zurück. Ich wünsch dir noch viel Spaß, wo immer du auch gerade bist. :)
Bin für ein Praktikum in Italien. Seit Ende September. Und noch bis Sonntag. Ich freu mich schon so auf zuhause: meine Küche, meine Wohnung, mein Freund… ;-)
Hey Lunaphilosophy,
danke für deinen netten Kommentar in meinem Blog. Das mit den Cupmaßen und dass es dafür Messbehälter gibt finde ich interessant. Im Deutschen gibt es ja auch sogenannte Tassenkuchen. Vielleicht stammen die ursprünglich aus USA/England? Doof, dass z. B. Tupper große (250 ml) und kleine (100 ml) Tassenmaße hat, welche sind dann wohl gemeint? Denn nicht alles in den Rezepten wird in Tassengrößen angegeben, dann würden ja die restlichen Zutaten nicht wirklich passen. Ich bin bisher meist von 125 ml für eine Tasse ausgegangen, habe als Maß einen nicht zu großen Henkelbecher genommen. Weißt Du, gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen den amerikanischen und englischen Maßen, so wie bei den Längenmaßen? Muss mal googlen :-) …
Liebe Grüße von Barbara
Hallo liebe Barbara,
in den USA sind Cupmaße Gang und Gäbe. Als ich dort war und bei meinem ersten Backvorhaben nach einer Waage gefragt hatte, erntete ich nur verwirrte und entschuldigende Blicke. Benutzt man dort einfach nicht. So ein amerikanisches Cup hat umgerechnet ca. 238ml. Laut Wikipedia sind britische Cups wohl etwas größer. Ich denke, mit deiner Tassentechnik kommst du auch weit. Da es ja Volumeneinheiten sind, kommst es ja beim Rezept vor allem auf das Verhältnis der einzelnen Zutaten zueinander an. Der Unterschied liegt am Ende wohl eher in der Gesamtmenge, die man dann herausbekommt. Ich hatte mir zuerst auch die Cups von IKEA geholt, aber erst zu spät gemerkt, dass die viel zu klein sind. Deshalb war ich auch über meinen TKMaxx-Fund so aus dem Häuschen. Vorher habe ich gerne die Umrechnungstabelle von usa-kulinarisch benutzt. :)