Lachsdreierlei – Fingerfood zum Heiligen Abend

Lachsdreierlei

Wart ihr auch alle schön brav und habt gestern eine Nascherei im Stiefel gefunden? Oder musste euch der Nikolaus eine Rute verpassen? Für die Bösen unter euch: leckt euch die Wunden und macht euch die Nascherei einfach selbst. Mittlerweile sind ja genügend Plätzchen-, Keks- und Pralinenrezepte auf dem Blog zu finden. Heute ist aber nicht nur der Tag nach Nikolaus, nein, heute ist auch mein großer Auftritt bei Zorras kulinarischem Adventskalender. Bereits seit 2005 findet dieses Blogevent statt. 24 Tage lang versteckt sich hinter jedem Türchen ein anderer Blog. Und auf jedem Blog findet ihr eine kulinarische weihnachtliche Köstlichkeit. Und wer schlau ist, öffnet auch jeden Tag brav das aktuelle Türchen. Ihr findet dahinter nämlich nicht bloß ein Schmankerl, sondern auch die Möglichkeit bei Zorras Gewinnspiel alle Fragen richtig zu beantworten. Denn das ist Voraussetzung dafür, dass ihr überhaupt in den Lostopf wandert. Und es lohnt sich! Ebenso wie die Teilnahme an diesem Event. Dabei war das gar nicht mal so einfach. Viel zu viele haben sich für die Teilnahme angemeldet, aber der Adventskalender hat nun mal nur 24 Türchen. Da musste man sich schon was einfallen lassen, um mitmachen zu dürfen. Ich habe Zorra mit einem selbst gereimten Gedicht bestochen und dachte, damit wäre die Kulinarischer Adventskalender 2012 - Türchen 7größte Hürde schon geschafft. Aber so einfach macht es Zorra einem nicht. Meine Rezepte waren ihr nämlich zu süß. Weil viele andere Eventteilnehmer auch schon so süß waren. Sie bat mich also, ob ich nicht etwas herzhaftes, deftiges, zumindest nichts Süßes anbieten könnte. Damit der Adventskalender ein bisschen mehr kulinarische Abwechslung bietet. Mist! Das artet ja jetzt auch noch in Arbeit aus. Aber für Zorra macht man so etwas gerne. Ich also überlegt. Was verbinde ich persönlich mit Weihnachten, was aber nicht süß ist, aber trotzdem essbar? Und jetzt kommt’s: Jesus! Nein, den will ich nicht essen, aber da meine Familie eigentlich christlich ist (wann genau habe ich das letzte Mal eine Kirche von innen gesehen? Das ist schon Monate her – nur Monate, nicht Jahre – immerhin), wird am Heiligen Abend auf jegliches Fleisch verzichtet. Da gibt es dann traditionell Fisch zu essen. Mittags am liebsten selbst gemachte Tintenfischringe von meinem Paps. Nicht diese in Backteig ersoffenen, zähen Gummiringe aus der Supermarkttiefkühltruhe, sondern echten Calmar, selbst entgrätet (nennt man das so? Da ist ja eigentlich keine Gräte drin sondern bloß dieses Plastikstück, ja, ich weiß, ist kein Plastik, sieht aber so aus), in Stücke geschnitten, in Mehl gewendet, frittiert und gesalzen. Ein Träumchen. Am Abend sitzen wir dann besinnlich zusammen. Meine Mutti serviert dann immer Brötchenhälften mit geräuchertem Lachs belegt, jahrein, jahraus. Früher war das auch noch was Besonderes. Dieser Räucherlachs auf Brötchen, aber seitdem Schatz da ist, gibt es regelmäßig Räucherlachs auf Brötchen zum Frühstück. Jetzt ist das nix Besonderes mehr. Also müssen Alternativen her. Ich möchte euch heute drei davon vorstellen. Wir bleiben beim Lachs, teilweise auch beim Geräucherten, aber mal ganz anders serviert.

Pikante Lachsblaetterteigtaschen

Den Anfang machen diese köstlich pikanten Lachsblätterteigtaschen. Ihr benötigt für 20 Stück:

  • 2 Rollen Fertigblätterteig
  • 250g Lachsfilet (tiefgekühlt oder frisch)
  • etwas Öl
  • 6EL Ajvar, pikant
  • 3EL Tomatenmark
  • 2TL Sesamkörner
  • 1 Ei mit 1EL Milch verquirlt

Den tiefgekühlten Lachs antauen lassen und in Würfel schneiden. Ich nehme gerne noch halb-gefrorenen Lachs, weil er dann nicht so glitschig ist und sich ganz leicht in perfekte Würfel schneiden lässt. Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen und die Lachswürfel darin anbraten. Bei Seite stellen. Ofen auf 200°C vorheizen. Ajvar und Tomatenmark mischen und glatt rühren. Den Blätterteig auseinander rollen und jeweils in 10 gleich große Rechtecke schneiden. Auf eine Hälfte jeden Rechtecks jeweils 1 TL von der Ajvar-Tomatenmarkmischung geben. Einen Lachswürfel darauf setzen. In die andere Rechteckhälfte Rillen einschneiden. Die Ränder des Blätterteigs mit verquirltem Ei bestreichen und das Rechteck über dem Lachs zusammenklappen. Die Ränder mit einer Gabel eindrücken, damit das Päckchen auch dicht hält. Blätterteigtasche oben mit Ei bestreichen und mit Sesam bestreuen. Die Lachsblätterteigtaschen auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen und in ca. 25 Minuten goldbraun backen. Rein theoretisch kann man auch den rohen (komplett aufgetauten) Lachs in die Blätterteigtaschen packen, allerdings habe ich nach einer Kostprobe beschlossen, dass der Lachsgeschmack viel intensiver rauskommt, wenn der Fisch zuvor angebraten wird. So oder so sind die Lachsblätterteigtaschen der absolute Hammer. Sie schmecken auch kalt, aber lauwarm sind sie noch eine Spur besser.

Wuerzige Lachscreme

Wer am Heiligen Abend keine Zeit hat, noch diese famosen, wirklich grandiosen Lachsblätterteigtaschen auf die Schnelle zuzubereiten, kann auch schon tags zuvor oder kurz bevor die Gäste kommen diese leckere würzige Lachscreme herstellen. Ihr benötigt:

  • 200g Frischkäse
  • 200g geräucherte Lachsscheiben
  • Zitronenmelisse (ca. 1 Hand voll)
  • Zitronensaft
  • Pfeffer

Lachs in Stücke schneiden. Alle Zutaten in einem hohen Gefäß bis zur gewünschten Konsistenz pürieren. Anstatt Zitronenmelisse kann man auch andere Kräuter verwenden. Zitronensaft und Pfeffer gibt man je nach Geschmack dazu. Die Zugabe von Salz sollte unnötig sein, da der geräucherte Lachs schon ziemlich salzig ist. Die Creme im Kühlschrank aufbewahren. Ich habe sie auf Schwarzbrotscheibchen serviert und mit etwas Kaviar und einem Blättchen Zitronenmelisse garniert. Es soll ja festlich wirken.

Frische Lachsspinatschnecken

Zum Schluss möchte ich euch noch diese genialen frischen Lachsspinatschnecken vorstellen. Da sie bereits einen Tag im Voraus zubereitet werden müssen, hat man am Heiligen Abend selber wirklich alle Zeit der Welt, sich um andere Dinge zu kümmern. Ihr benötigt:

  • 150g gefrorenen Spinat
  • 5 Eier
  • 75g geriebenen Käse (zB Emmentaler, Gouda, Bergkäse)
  • Salz, Pfeffer
  • 30g geriebenen Parmesan
  • 200g Kräuterfrischkäse
  • 250g geräucherte Lachsscheiben
  • 2EL Zitronensaft

Den Spinat auftauen lassen und gut ausdrücken. Ofen auf 200°C vorheizen. Eier gut verquirlen. Mit Spinat, Salz, Pfeffer und geriebenem Käse verrühren. Eine Fettpfanne mit Backpapier auslegen und mit Parmesan bestreuen. Die Eiermasse gleichmäßig einfüllen und für ca. 12-15 Minuten backen. Nach dem Erkalten auf die Arbeitsplatte stürzen und das Backpapier abziehen. Die Platte mit Frischkäse bestreichen, dabei an der oberen Längsseite einen ca. 2cm breiten Rand frei lassen. Lachsscheiben auf dem Frischkäse verteilen und zum Abschluss mit Zitronensaft beträufeln. Die Rolle von der unteren Längsseite her fest aufrollen. Jetzt merkt ihr auch, warum der obere freie Rand wichtig war. Hättet ihr den auch mit Frischkäse und Lachs belegt, würde spätestens jetzt die ganze Masse wieder rausquillen. Rolle fest in Frischhaltefolie wickeln und über Nacht im Kühlschrank lagern. Vor dem Servieren einfach in Scheiben schneiden. Sieht prima aus und schmeckt köstlich. Euch allen noch eine frohe Adventszeit!

12 Gedanken zu „Lachsdreierlei – Fingerfood zum Heiligen Abend

  1. @alle: vielen Dank, ihr Lieben, für das positive Feedback. Ich kann es selber kaum erwarten das ein oder andere Rezept in zwei Wochen erneut zu machen. Danke nochmal, liebe Zorra, dass ich mitmachen durfte. Es hat riesigen Spaß gemacht. Bin vom Adventskalender auch sonst begeistert und freue mich, dass noch so viele Türchen kommen. Eine frohen 2. Advent!

  2. Ich habe für den Geburtstag meines Bruders die Lachscreme und die Lachsspinatrolle gemacht. Es ging wirklich sehr schnell und einfach und hat dazu auch noch köstlich geschmeckt! Die Sachen waren im Nu weg!! Danke für die tollen Ideen :)

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