Himmlisch süße Rippchen an Kartoffelspalten

Süsse Rippchen an Kartoffelspalten

Ich habe Respekt. Vor vielen Dingen. Aber in der Küche vor allen Dingen vor Fleisch. Gemüse macht mir keinen Kopf. Auch Geflügel nicht. Selbst Fisch ist okay. Aber bei Fleisch – also so richtiges Fleisch – da fehlt mir einfach die Erfahrung. Jedes Mal, wenn ich so ein Steak oder Filet vor mir sehe, hoffe ich inständig, dass ich es nicht totbrate oder es noch lebend und blutig aus der Pfanne springt. Ausnahme: Gulasch. Je länger man das im Topf vergisst, desto besser. Aber Steak? Filet? Und jetzt will ich ausgerechnet Rippchen ausprobieren. Ja, was soll ich machen? Wenn einen der Ehrgeiz packt, dann kann man sich dem nun mal nicht verwehren. Und irgendwie muss man’s ja mal lernen. Dieses Mal habe ich mich von Nigella Lawson inspirieren lassen. Zu Weihnachten hat Sixx zig Folgen ihrer Weihnachtsküche gezeigt. Keine Ahnung wie realistisch es ist, wenn Nigella 12x Familie und Freunde zum Weihnachtsdinner einlädt. Also bei uns gibt es Weihnachten nur an maximal drei Tagen. Aber gut. Ist halt Fernsehen. Jedenfalls gab es in jeder Folge immer ein Gericht, das ich interessant und als machbar empfand. Unter anderem ihre Rippchen. Gut. Ich habe mich jetzt nicht wirklich an ihr Rezept gehalten – mach ich halt selten. Aber ohne ihren Input wär ich nie darauf gekommen. Also Dank wem Dank gebührt. Pro Person sollte man beim Einkauf so ca. 500g Schälrippchen einplanen. Ich wollte insgesamt 3 Portionen. Dazu gab’s Kartoffelecken. Also, auf:

  • 1,5kg Schälrippchen

kommen:

  • 2 Kaffeetassen Sweet Chilli Sauce
  • 1 Kaffeetasse süße Sojasauce (ganz wichitg: süß! Nicht salzig!)
  • 2 Limetten (Bio)
  • 2 Mandarinen (Bio)
  • 4TL Pflaumenmus
  • 3TL Hibiskussirup
  • 2TL Honig (flüssig)
  • 4TL dunkler Zuckerrübensirup

Zusätzlich noch Kartoffeln nach Bedarf, etwas Öl und Gewürze (zB Paprika + Salz)

Die Schälrippchen habe ich mir vom Metzger einmal der Länge nach halbieren lassen, so dass ich Stücke von ca. 10cm Breite erhalten habe. Daheim habe ich dann die Rippchen mit dem Messer einzeln voneinander getrennt. Ich wollte halt Fingerfood. Dafür habe ich das unverschämt scharfe Messer jeweils mittig zwischen zwei Knochen angesetzt und durchgeschnitten. So erhält man dann kleine Rippenknochen, wo rechts und links jeweils ein Streifen Fleisch dran hängt. Dann habe ich mir zwei Gefrierbeutel geschnappt. In jedes jeweils eine Tasse von der süßen Chilli Sauce und eine halbe Tasse von der süßen Sojasacue reingekippt. Die Limetten und Mandarinen (auch wenn Bio) habe ich heiß abgewaschen und rundherum Zesten abgehobelt und zu den Saucen in die Beutel gegeben. Jeweils eine Limette und Mandarine pro Gefrierbeutel. Die Früchte dann noch schnell halbiert und den Saft ordentlich in die Beutel gepresst. Die ausgepressten Schalen ebenfalls in die Beutel werfen. Ihr seht: ihr braucht keine Mülltonne. Hier kommt alles in die Gefrierbeutel. Pflaumenmus, Hibiskussirup (ein anderer Sirup oder auch keiner geht bestimmt auch) und Honig in einem Schüsselchen glattrühren. Gleichmäßig auf die beiden Gefrierbeutel verteilen. Rippchen in die Beutel werfen. Und nun: rein da mit der Hand. Nur keine Scheu. Schön rühren, verteilen und einmassieren. Hand wieder rausnehmen und abwaschen. Mit sauberen Händen die Gefrierbeutel verschließen (am besten per Clip, damit nix rauslaufen kann). Die Beutel flach auf einen Teller bzw. in eine Auflaufform legen und ab damit über Nacht in den Kühlschrank. Am nächsten Tag dann den Ofen auf 180°C vorheizen. Die Rippchen im Beutel nochmal schön durchkneten, damit die Marinade auch überall dran kommt. Dann: Beutel auf und Rippchen rausfischen. In einer großen Auflaufform verteilen. Die Marinade in den Beuteln aufbewahren. Die brauchen wir noch. Die Auflaufform lose mit Alufolie abdecken und ab damit in den Ofen. Erst einmal für 30 Minuten. In der Zeit können die Kartoffeln schon mal geschält und in Spalten geschnitten werden. In einen sauberen Gefrierbeutel geben (ja, der Gefrierbeutelverbrauch ist hoch bei diesem Gericht) und mit etwas Öl besprenkeln (auf 5 große Kartoffeln reicht ein Esslöffel Öl). Dann noch Salz und Paprikapulver nach Bedarf drüber streuen, Beutel verschließen und ordentlich durchschütteln. Gewürzte Kartoffeln auf einem eingeölten Backblech verteilen. Die Rippchen nach den ersten 30 Minuten einmal wenden und samt Alufolie für weitere 30 Minuten zurück in den Ofen schieben. Danach könnt ihr die Alufolie entfernen und die Rippchen mit der zurückbehaltenen Marinade begießen (dabei die Zitrusschale wegwerfen). Ofen auf 220°C hochschalten und die Rippchen für 10 Minuten reinschieben. Das Backblech mit den Kartoffeln gebt ihr nun auch in den Ofen. Rippchen nach diesen ersten 10 Minuten wieder rausholen und nochmal mit Marinade begießen. Zusätzlich sprenkelt ihr nun noch 2TL Zuckerrübensirup über die Rippchen. Erneut 10 Minuten backen und die Prozedur wiederholen. Ein letztes Mal für 10 Minuten im Ofen belassen und die Vorfreude genießen. Die Kartoffeln sollten dann  auch bald gar sein.

Die Rippchen sind der Oberhammer. Süßlich, leicht scharf, absolut zart. Die Zitrusfrüchte schmeckt man auch durch. Und dann glänzen die Rippchen dank Zuckerrübensirup auch noch so schön. Eigentlich hätte ich es mir sparen können die Kartoffeln vorab zu würzen. Die Marinade war nämlich so lecker, dass wir die Kartoffeln wie besessen in die heiße Auflaufform getunkt haben. Ich bin wirklich erleichtert, dass ich das gute Fleisch nicht versaut, sondern veredelt habe. So langsam meistere ich diese Materie.

8 Gedanken zu „Himmlisch süße Rippchen an Kartoffelspalten

  1. Die sehen zu köstlich aus.. ich stehe total auf rippchen im allgemeinen, aber ehrlich gesagt habe ich die bisher nur auf dem Grill zubereitet… ich bin mir ziemlich sicher das du mir den anstoß gegeben hast, das bald nach zu kochen :-P

    liebe grüße trina ♥

  2. Ich kann Deine Sorgen gut verstehen, auch für mich ist Fleisch in der Küche die größte Herausforderung, da ich es auch nicht sooo oft zubereite. An Rippchen hab ich mich bisher noch nie herangewagt. Deine sehen köstlich aus und klingen absolut machbar – wird eigentlich Zeit, dass ich das auch mal ausprobiere :-)

    LG Kirsten

  3. Rippchen gehoeren zu den Gerichten, die ich nicht in der Oeffentlichkeit esse, weil ich hinterher immer aussehe wie Sau ;) Den Hibiskussirup in Deiner Marinade finde ich interessant. Klingt wirklich sehr lecker!

    liebe Gruesse,
    Persis

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