Französische Zwiebelsuppe

Französische Zwiebelsuppe

Ich gestehe, als ich während meiner Studentenzeit mit dem Kochen anfing, stammte das echte und selbstgekochte Essen meist aus Tütchen. Ich war großer Knorr-Fan. Keine Ahnung wieso, aber Maggi ging bei mir irgendwie gar nicht. Hat mir nie so geschmeckt, auch wenn am Ende dasselbe Gericht bei rauskommen sollte. Zwiebelsuppe kannte ich somit auch nur aus dem Tütchen. Die sind ja auch so praktisch gewesen. Man musste nicht würzen, war alles schon fertig vorbereitet. Zum Glück bin ich der Tütchenphase irgendwann entwachsen. An Zwiebelsuppe hatte ich mich aber bis vor kurzem dennoch nicht versucht. Ist halt Suppe, und Schatz hat’s nicht so mit Suppe. Ist mir prinzipiell natürlich egal, aber aus Liebe verschone ich ihn meist dennoch. Aber manchmal muss er halt trotzdem dran glauben. Als ich diese Suppe in dem vegetarischen Kochbuch (ihr erinnert euch, da stammen auch schon Nussbraten und Gemüsehackbraten draus) gefunden hatte, war klar: Schatzi hin oder her, es wird wieder mal Suppe geben. Eigentlich wollte ich diese nach Arbeit und anschließender Shoppingtour noch auf die Schnelle zubereiten. Als ich mir das Rezept dann aber genauer betrachtete, war klar: auf die Schnelle geht hier gar nix. 2h werdet ihr mindestens in der Küche verbringen. Das eigens für die Suppe gekaufte Baguette wurde kurzerhand zum Star des Abends gekürt und als Mega-Sandwich serviert. Ja, die zeitliche Fehleinschätzung habe ich den Tütchen zu verdanken. Ich dachte mir zuvor nämlich: wie lange kann es schon dauern ein paar Zwiebeln in etwas Brühe zu erhitzen? Geht doch bestimmt ganz flott. Ja, nee. Ohne Tütchen geht vieles nicht mehr ganz so flott. Aber so habe ich’s ja gewollt. Und soll ich euch was verraten? Als ich die Suppe dann zwei Tage später mit größerem Zeitpuffer gekocht habe, hat sie sich als genial lecker herausgestellt. Aber fangen wir doch gleich mal an, wir haben ja keine Zeit zu verlieren.

Für einen großen Topf voll, der bestimmt für 4 Personen reicht, benötigen wir:

  • ca. 750-850g Zwiebeln (bei mir waren es 8 mittelgroße)
  • 4 Knoblauchzehen
  • 1TL Zucker
  • 1EL Thymian (gehackt)
  • 2EL Mehl
  • 125ml Weißwein
  • 2l Gemüsebrühe
  • 3El Öl
  • Baguettescheiben
  • 250g Gruyère
  • Thymianzweige als Deko

Zwiebeln in feine Ringe schneiden. Öl in einem großen Topf erhitzen und die Zwiebelringe bei mittlerer Hitze darin 10 Minuten lang unter gelegentlichem Rühren dünsten. Wenn sie dabei leicht anbräunen ist alles super. 3 der Knoblauchzehen fein hacken und zusammen mit Zucker und gehacktem Thymian zu den Zwiebeln geben. Für weitere 30 Minuten garen, dabei ab und an umrühren und die Zwiebeln dabei ruhig goldbraun werden lassen. Mehl einstreuen und 1-2 Minuten lang kontinuierlich rühren. Wein einrühren und nach und nach die heiße Brühe angießen. Die Suppe aufkochen lassen und den entstehenden Schaum mit einer Schaumkelle abschöpfen. Hitze runter schalten und die Suppe 45 Minuten lang leise vor sich hin köcheln lassen. Gegen Ende der Kochzeit den Backofengrill einheizen. Die Baguettescheiben auf einem Backblech von beiden Seiten anrösten. Das dauert meist nur wenige Minuten pro Seite. Die verbliebene Knoblauchzehe halbieren und die gerösteten Baguettescheiben damit einreiben. Gruyère raspeln. Die Suppe sollte nun auch lang genug geköchelt haben. Sollte sich nochmal Schaum bzw. eine Haut gebildet haben, diese erneut abschöpfen. Die Suppe auf Feuerfeste Schalen verteilen, Baguettescheiben auf die Suppe legen und mit dem Käse bestreuen. Unter dem Backofengrill für ca. 2-3 Minuten überbacken, bis der Käse geschmolzen ist. Mit Thymianzweigen garnieren und sogleich servieren.

Die Suppe ist soooo lecker. Leicht süßlich und dabei gleichzeitig würzig. Ganz anders, als das Tütensüppchen. Viel, viel besser. Dazu der kräftige Gruyère. Genial. Ich mag die Franzosen. Das haben die echt gut hinbekommen.

7 Gedanken zu „Französische Zwiebelsuppe

  1. Ich habe schon bei „Zwiebeln in feine Ringe schneiden“ Schiss bekommen. Mehr als grob wuerfeln (also vierteln) ist bei mir nicht drin. Aber essen wuerde ich die Zwiebelsuppe sehr, sehr gerne. Klingt furchtbar toll, allein mit dem Kaese obendrauf.

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