Angel Food Cake (mit Erdbeersauce)

Angel Food Cake

(for the recipe in English, please scroll down to the bottom of this article)

Manche von euch wissen es ja bereits: zu Ostern hat mir meine Mama 12 Eiweiß geschenkt. Mein erster Impuls war natürlich dankend abzulehnen. Kein Mensch braucht 12 Eiweiß. Vor allen Dingen nicht, wenn er daheim noch 4 im Kühlschrank schlummern hat und somit auf 16 Eiweiß in der Summe kommen würde. Zugesagt habe ich dann aber dennoch. Schließlich war gerade mein Blogevent Getrennte Wege abgeschlossen und ich hatte ein ganzes Sammelsurium an Rezepten für eben genau solche Fälle parat. Daheim angekommen bin ich also erst einmal die Zusammenfassung durchgegangen und bei Julias White Cake hängen geblieben. Da kamen doch bestimmt etliche Eiweiße rein. Naja, am Ende waren es doch nur 4. Und dabei war ich mir doch so sicher, dass da viel mehr reinkommt. Mein Hirn ratterte weiter und ich erinnerte mich an Enies Angel Food Cake. Klar! Auch ein weißer Kuchen, nur dass man hierfür gleich 10 Eiweiß verbraten konnte. Die restlichen 6 Eiweiße hatte ich in anderen Rezepten untergebracht. Immer wenn von 3 oder mehr Eiern die Rede war, habe ich ein Ei durch einen Haufen Eiweiß ersetzt. Und das ist die Mär von der kleinen Luna und wie sie 16 Eiweiß im Rekordtempo aufgebraucht hat. Ende.

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Upps. Da war ja noch was. Also hier das Rezept. Ich habe mich (ausnahmsweise) mal an die Vorgaben gehalten. Da der Kuchen aus kaum was anderem außer Eiweiß besteht, war da auch nicht viel Spielraum für Änderungen. Ihr benötigt für eine 26-er Springform:

  • 10 Eiweiß
  • 325g Puderzucker
  • 125g Mehl
  • Salz
  • 1,5TL Weinsteinbackpulver

150g Puderzucker mit dem Mehl vermischen und (ja, das meine ich ernst) sieben Mal sieben. Also sieben Mal von einer Schüssel in eine andere durch ein Sieb sieben. Klar? Wunderbar. Eiweiß mit 1-2 Prisen Salz steif schlagen. Gegen Ende die restlichen 175g Puderzucker und Weinsteinbackpulver untermischen und so lange weiterschlagen, bis ihr eine schnittfeste und glänzende Baisermasse erhaltet. Ein Drittel der Mehlmischung per Teigschaber langsam unterheben. Nach und nach den Rest der Mehlmischung unterheben. Masse (ist gaaanz viel Masse) in eine gefettete Springform füllen und im auf 180°C vorgeheizten Backofen ca. 40 Minuten backen. In dieser Zeit den Kuchen nur von außen bewundern. Unter gar keinen Umständen die Ofentür aufmachen. Nicht mal dran denken, egal wie gut es riecht und duftet. Und keine Sorge, der Teig geht zwar etwas hoch, senkt sich aber später wieder. Es schwappt nix über. Nach den 40 Minuten dürft ihr dann endlich wieder ran an den Ofen. Kuchen raus holen, in der Form etwas auskühlen lassen und dann aus der Form stürzen. Nach Wunsch servieren. Enie hatte den Kuchen halbiert, mit Erdbeersauce gefüllt und dann dick mit Schlagsahne eingestrichen. Ich liebe Enie, ja wirklich, aber dekorieren kann die Frau echt nicht. Ich fand ihren Angel Food Cake optisch ziemlich – naja – unansehnlich. Der Kuchen ist halt von Natur aus nicht sehr hübsch wenn man ihn aus der Form holt, und Enies Dekoideen haben’s irgendwie nicht besser gemacht. Ich habe ihm deshalb die runden „Ecken“ abgeschnitten und den Kuchen in Rechtecken serviert. Schlagsahne und Erdbeersauce habe ich separat serviert. Da konnte dann jeder selbst entscheiden, ob und wie er den Kuchen essen will. Ich muss sagen: die zehn Eiweiß sind in diesem Kuchen super angelegt. Er schmeckt wie ein Schwamm wohl schmecken würde, wenn er denn sehr gut schmecken würde. Luftig und süß. Die Konsistenz finde ich lustig. Du drückst dein Kuchenstück platt, und es richtet sich von selber wieder auf. Oben hat es eine leckere, knusprige Baiserkruste. Das erste (und zweite) Stück, habe ich noch so pur gegessen. Das dritte (und letzte, keine Sorge) Stück habe ich dann mit Sahne und Sauce genossen. Yummy!!!! Reste hatte ich mit Frischhaltefolie bedeckt. Am nächsten Tag war der Kuchen immer noch luftig-lecker. Nur die Knusperkruste ist weich geworden. Aber mit Sahne und Erdbeersauce obenauf, hat das dann auch keinen Unterschied mehr zum Vortag gemacht.

Ach, ja. Die Erdbeersauce verdient auch noch eine kurze Rezeptangabe.

  • Erdbeeren (frisch oder TK)
  • Zitronensaft
  • Puderzucker
  • ggf Wasser

Erdbeeren mit Zironensaft und Puderzucker pürieren. Da ich gefrorene Erdbeeren hatte, musste ich sie zuvor antauen lassen. Da mir das vollständige Auftauen zu lange gedauert hat, habe ich das kalte Erdbeermuß mit etwas Wasser gestreckt, damit es flüssiger wurde. Mengenangaben sucht ihr hier vergeblich. Ich weiß ja nicht, wie viel Sauce ihr haben wollt und wie sauer oder süß ihr sie mögt. Da müsst ihr einfach nach Geschmack die restlichen Zutaten untermischen. So! Und nun warte ich auf nächstes Jahr Ostern, wenn Mama (hoffentlich) wieder so viel Eiweiß über hat.

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Recipe in English:

  • 10 egg whites
  • 325g powdered sugar
  • 125g all-purpose flour
  • 1-2 pinches of salt
  • 1,5 tsp cream of tartar

Grease a 26cm cake pan and preheat oven to 180°C. Mix 150g powdered sugar with the flour and sieve it seven times in a row. Yes – I do mean that. Keep sieving. Then, in a large bowl whisk the egg whites with the salt until almost stiff. Add cream of tartar and the remaining 175g powdered sugar and keep whisking until you receive a very stiff and glossy meringue. Add one third of the sieved flour-mixture to the egg whites and gently fold it into the meringue using a spatula. Carefully fold in the remaining flour-mixture. Pour the batter into the greased cake pan and put it in the oven for 40 minutes. Do not attempt to open the oven door within these 40 minutes or the cake may collapse. When the 40 minutes have elapsed, take the cake out of the oven and let cool a bit before removing the cake pan. Let cool completely and serve with whipped cream and strawberry sauce. The cake is quite spongy and deliciously soft and sweet. Enjoy!

16 Gedanken zu „Angel Food Cake (mit Erdbeersauce)

  1. Nicht viele können von sich behaupten, 12 Eiweiß von ihrer Mutter geschenkt bekommen zu haben;-) aber, wenn so ein toller Kuchen dabei herauskommt…der sieht ganz toll aus!
    Liebe Grüße
    Tanja

  2. Ich glaube, das ist die Art Kuchen, die ich wohl niemals machen werde, es sei denn, jemand schenkt auch mir einen Haufen Eiweiss. Dabei fand ich Angel Food Cake schon immer recht verlockend und durch Deine Beschreibung sogar noch viel verlockender. Hast Du eine herkoemmliche Springform genutzt oder son extra Angel Food Backform-Dingens?

    • Ohne Mamas Eiweißüberschuss hätte ich den Kuchen auch never ever (in einer ganz normalen runden Springform) gebacken. Aber wegwerfen war mir zu schade. Vielleicht, wenn du einen offiziellen Aufruf in der Nachbarschaft startest, spenden dir die Leute ihre Eiweiße. Sammelaktion sozusagen. Mit bunten Flyern und Zetteln an Türen und Lampenmasten… :o)

  3. Danke liebe Luna, du hast mir (wieder) ein kleines bisschen den Tag versüßt! Nicht nur durch das Rezept (hab ich auch bei Enie gesehen und micht gefragt wie es schmeckt), sondern durch deine wunderbare Beschreibung. „Er schmeckt wie ein Schwamm wohl schmecken würde, wenn er denn sehr gut schmecken würde.“ Ich lach mich kaputt!
    Enies Sendung ist total toll, aber in Sachen Deko muss ich dir recht geben, ist sie nicht so der Burner.
    Zuckersüße Grüße, Stephi

  4. Woah, ich will auch 12 Eiweiß geschenkt bekommen!! Das ist ja ein supercooles Geschenk :D Ich würde wahrscheinlich auch nochmal White Cake und danach gaaaaanz viele Macarons backen :D
    Frage: wieso hatte deine Mama denn so viele Eiweiß übrig?! :D

    • zu Ostern gibt es immer ein typisch kroatisches Hefegebäck, für das man nur die Eigelbe benötigt. Und meine Mama verbackt dann gleich fast 3kg Mehl, damit es auch für die gesamte Familie und Nachbarschaft reicht. Sie meckert dann zwar immer wegen der vielen Arbeit, die sie sich da aufhalst, aber im nächsten Jahr backt sie dann doch wieder für alle. :o)

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