Vor einigen Wochen war ich mit Schatz, einer Freundin und ihrem Freund in Wermelskirchen. Die hatten da Kirmes und Krammarkt, und letzteres hat mich natürlich tierisch gelockt. Zu Pfingsten gibt es in Krefeld immer den Flachsmarkt, bei dem auch ganz viele Leckereien verkauft werden. Da habe ich zum ersten Mal gemerkt, dass Senf ja eigentlich auch schmecken kann. Zumindest, wenn ganz viel Obst drin ist. Selbst Schatz, wie ich ehemals absoluter Senfverächter, isst mittlerweile Senf, solange eben Obst (bspw. Feigen) drin ist. Aber Pfingsten ist ja noch soooo lange hin und ich wollte JETZT leckeren Senf. Also ab nach Wermelskirchen. Obwohl wir faktisch Sommer hatten, regnete es an dem Sonntag in Strömen. Irgendwie blöd. Von der Kirmes haben wir deshalb praktisch gar nix mitbekommen und vom Krammarkt nur das nötigste. Meine Freundin hat sich mit einem Stapel neuer Hosen eingedeckt, und ich, ja ich habe meinen Senf bekommen. Allerdings haben wir uns diesmal für Honig-Mohn entschieden. L e c k e r , sag ich euch. An einem Gewürzstand war ich gleich zweimal. Beim ersten Mal hab ich gemerkt, dass ich nahe dran war, in einen Kaufrausch zu verfallen. Also habe ich mich schnell weggedreht und unauffällig gaaaanz weit vom Stand entfernt. War klar, dass das nicht funktioniert. Sieben Minuten später stand ich doch wieder am Stand und konnte mich dem Kaufrausch nicht mehr verwehren. Rosa Beeren, Chilifäden, gemahlene Zitrone, gemahlene Orange, Harissa-Gewürz, irgendein Curry (ich weiß die Sorte nicht mehr und bin zu faul jetzt extra in der Küche nachzuschauen), ein Reisgewürz und ein Tütchen Ras-el-Hanout-Gewürz konnten sich vor mir nicht mehr retten. Dabei war da noch sooo viel mehr, was ich gerne eingesackt hätte. Die Muskatblüten zum Beispiel. Aber meine Küche ist so klein, und ich weiß ja noch nicht einmal, was ich mit den gekauften Chilifäden anfangen soll. Ich fand sie einfach nur so hübsch, wie sie da in der Tüte lagen. :o)
Egal. Lange Rede, kurzes Rezept: Das Ras-el-Hanout-Gewürz war das erste, was getestet werden musste. Ich habe Zucchini gefüllt und dabei das Gewürz genutzt, um meiner Hackfleischsauce einen morgenländischen Touch zu verleihen. Es war guuuuut. Manchmal macht es echt Spaß altbewährte Geschmackswege zu verlassen, und seinen Geschmacksknospen neue Erfahrungen zu bescheren. Ein Glück ist Schatz nach über fünf Jahren mit mir recht offen für Küchenexperimente geworden. Man kann die Männer also sehr wohl erziehen. *höhö*
Aber nun auf zum Rezept. Für 4 Portionen benötigt ihr:
- 4 runde Zucchini
- 500g Hackfleisch
- 4 rote Zwiebeln (klein)
- 2TL Ras-el-Hanout-Gewürz
- 200g passierte Tomaten
- 1 Tasse Wasser
- ca. 50g Tomatenmark
- Salz, Pfeffer
- 50g Emmentaler (gerieben)
- 250g Jasminreis
- 2EL Reisgewürz
Backofen auf 200°C vorheizen. Die Zucchini waschen und am Stielansatz kleine Deckel abschneiden. Mit einem Teelöffel die Kerne aus den Zucchini schaben. Die Zucchini samt Deckeln auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen und für ca. 10 Minuten in den Ofen geben, damit sie schon mal etwas vorgaren können.
Zwiebeln schälen und recht klein hacken. In einer Pfanne etwas Öl erhitzen und das Hackfleisch darin anbraten. Wenn das Fleisch diese gräuliche Farbe angenommen hat, aber noch nicht durch ist, die Zwiebelwürfelchen hinzugeben und beides unter Rühren anbraten. Das Ras-el-Hanout-Gewürz über den Pfanneninhalt streuen und alles für eine weitere Minute unter Rühren braten. Passierte Tomaten und Wasser angießen. Ca. 5 Minuten köcheln lassen und dann die Sauce mit Tomatenmark andicken. Nur so viel hinzugeben, bis ihr mit der Konsistenz zufrieden seid. Die Sauce sollte dabei nicht zu wässrig sein. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die fertige Sauce in die vorgegarten Zucchini füllen, mit Käse bestreuen und zurück in den Ofen damit. Nach ca. 20 Minuten sollte der Käse schön zerlaufen sein.
Während die gefüllten Zucchini im Ofen überbacken, kann man den Reis nach der Quellmethode kochen. Wie das geht, hatte ich hier schon einmal beschrieben. Unter den fertig gekochten Reis habe ich noch das neu erstandene Reisgewürz gemischt. Im Grunde ist da nur Curry, Kumin, etwas Chili und einige weitere Gewürze drin, aber die Wirkung ist groß. Allein die gelbe Farbe find ich zum ewigen weiß eine tolle Abwechslung und ein etwas „exotischerer“ Reis passt hervorragend zu den „exotischen“ Ras-el-Hanout Zucchini. Aber nicht nur optisch hat uns das Gericht sehr gut gefallen. Vor allem das Ras-el-Hanout hat uns vollends überzeugt. Probiert es bei Gelegenheit ruhig mal aus. Da ist unter anderem Zimt drin, und ich hätte nicht gedacht, dass mir Zimt im Mittagessen schmecken würde. Aber das tut es!
Liebe Luna,
Honig-Mohn-Senf? Ich dachte ja, dass ich einiges kennen würde, aber davon habe ich noch nir gehört! Deine Zucchini finde ich super! Die sehen total lecker aus und die runden sehen ja nicht nur schön aus, man kann sie auch noch so gut füllen. Muss ich mir merken.
Liebe Grüße, Christina
So etwas ähnliches gab es bei mir neulich auch ;-) Ich mag ja diese runden Zucchinis.