Vor gut einer Woche hatte ich mir ein Paket Bärlauch gekauft. Ich traue mich noch nicht, ihn selber zu pflücken. Bevor ich elendig verrecke, weil ich den Bärlauch mit dem Maiglöckchen, der Herbstzeitlosen oder irgendeiner anderen Pflanze verwechselt habe, gebe ich lieber die zwei Euro aus. Ich hänge noch ein wenig an meinem Leben und würde es mehr als traurig finden, wenn auf meinem Grabstein „…dahingerafft durch ein Büschel Pseudo-Bärlauch“ stehen würde. Also verlasse ich mich lieber auf die Sammelprofis und zahle für meine Sicherheit.
Letztes Jahr hatte ich aus etwas Bärlauch die Bärlauchbutter gezaubert. Dieses Jahr sollte Pasta die Nebenrolle spielen. Und so gab es ein fixes Pesto. Ich bin jedes Mal fasziniert davon, wie schnell ein Pesto zusammengemixt ist. Während die Pasta kocht, ist das Pesto schon fertig. Keine Zeit zum Kochen kann also keine Ausrede sein.
Für wirklich sehr viel Pesto benötigt ihr (reicht für 500-750g getrocknete Pasta):
- 100g Bärlauch
- 100g Haselnüsse
- 100g Parmesan oder Grana Padano (gerieben)
- viel Olivenöl (mind. 200-400ml, wenn nicht sogar deutlich mehr)
- Salz, Pfeffer
Pasta nach Packungsanweisung al dente kochen.
In einer Pfanne (ohne Öl) bei mittlerer Hitze die Haselnüsse rösten, bis ein betörender Duft entströmt. Wer will, schlägt die Haselnüsse in ein sauberes Küchentuch ein und rubbelt ihnen die Haut ab. Ich habe darauf verzichtet.
Bärlauch waschen und trocknen. Die Stiele zur Hälfte entfernen. In einem hohen Rührbecher den Bärlauch zusammen mit den Haselnüssen, einem großen Schluck Olivenöl und ca. 3/4 des Hartkäses mit dem Pürierstab klein häckseln. Nach und nach immer mehr Olivenöl und geriebenen Käse untermixen, bis ihr mit der Konsistenz zufrieden seid. Nicht wundern, man benötigt für Pesto wirklich massenhaft Olivenöl. Wenn euch die Konsistenz passt, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das fertige Pesto unter die frisch abgegossene Pasta rühren. Mit etwas frisch geriebenem Parmesan bestreut servieren.
Die Menge an Pesto ist tatsächlich etwas überwältigend. Aber wenn ihr das Pesto in ein sauberes Glas füllt und das Pesto darin noch mit Olivenöl begießt (das Pesto sollte komplett mit einer Schicht Olivenöl bedeckt sein) hält es sich auch bis zu max. einer Woche im Kühlschrank. Ihr müsst es auch nicht nur mit einer Menge Pasta futtern, das Pesto schmeckt auch gut auf geröstetem Brot oder tröpfchenweise auf Pizza. In diesem Sinne: auf in die Bärlauchschlacht!
Yummie! Pesto❤️ das ist ganz ganz große Liebe! Im Sommer züchte ich die ganzen basilikumtöpfe bis ins unermessliche groß und mach dann auch Pesto. Meistens so vier, fünf Gläser. Vorher ausgekocht hebt das ganze luftdicht verschlossen sogar den Winter über dass ich das liebe Zeug dann in der nicht basilikumzeit futtern kann. Nur Bärlauch habe ich noch nie gemacht….
❤️😘
na, dann mal: auf, auf! normalerweise gebe ich ja auch die ein oder andere knobizehe mit ins pesto, aber darauf sollte man bei bärlauch unter allen umständen drauf verzichten :D
das sieht sooo lecker aus! ich liebe bärlauch ja wie blöde und die nudeln mit dem pesto sehen einfach nur zum anbeißen aus.
…und hinterlassen einen bleibenden eindruck. danach also bloß keine verabredungen annehmen :o)
haha ja das stimmt; musste ich bei meinem bärlauchafstrich auch feststellen :D
Ich trau mich nicht Bärlauch am irgendwo zu pflücken, weil ich mir nicht sicher bin, welche Tiere da schon drübergelaufen sind. Aber wer weiss, wo der gekaufte Bärlauch herkommt ;-)
Das Pesto sieht auf jeden Fall lecker aus, mit etwas in der Art könnte ich Ravioli füllen, fällt mir dazu ein (bin ja gerade auf dem Ravioli-Trip, seit ich eine Klappform dafür habe).
Grüsse,
Sarah
Pscht! Verrat’s keinem, aber eigentlich wollte ich das Pesto auch mit Ravioli (Ricotta-Pecorino-Honig-Füllung) anrichten. Hab die Ravioli aber zu Tode gekocht, bis die Füllung plötzlich ausgelaufen war und ich nur noch leere Teigquadrate in einer weißen Brühe im Topf hatte :D
Nicht weitersagen, gell?
Oh wie schade, wenn ich das gewusst hätte, hätte ich das Thema natürlich nicht angeschnitten. Aber ich weiss ja von nichts ;-)
Bis jetzt hab ich mich an Bärlauch noch nicht angetraut, aber dieses Pestorezept hört sich so köstlich an, dass ich es unbedingt ausprobieren werde :)
Deinen Blog finde ich wirklich super. Er ist sehr schön gestaltet.
Vielen Dank, liebe Melissa. <3
Solche Worte freuen mich immer tierisch. (ok, ich gebe zu: ich bin auch ein wenig gerührt, ich sentimentale Socke)