Marley Spoon und ich kochen. Heute: Forellenfilet an Zitronen-Kartoffelstampf und Kaiserschoten

Forellenfilets

Wer ist Marley und warum koche ich mit ihm? Zugegeben, in der Küche bin ich ziemlich dominant. Ich komme wesentlich besser zurecht, wenn ich alles alleine machen darf. Aber Marley hat einen Weg gefunden, mir zu helfen, ohne dass ich ihn dabei aus der Küche schubsen möchte. Marley Spoon ist nämlich ein Online-Helferlein. Jede Woche gibt es verschiedene Gerichte, aus denen man auswählen kann und Marley schickt dir dann die exakt abgemessenen Zutaten und das Rezept. Man selbst muss in der Regel nur Salz, Pfeffer und ein wenig Öl im Haus haben. Und natürlich das Equipment. Den Rest erledigt Marley Spoon. Sie sind relativ neu am Markt, von dem Konzept hatte ich allerdings schon vor ein paar Jahren in den Medien gehört. Ich war damals – meiner Natur entsprechend – recht skeptisch und bin dankbar, dass ich die Gelegenheit zum Selbstversuch erhalten habe.

Die Gerichte wechseln wöchentlich und sind untereinander abwechslungsreich. Selbstverständlich werden sowohl Fleisch- als auch Fisch-, Geflügel- und vegetarische Gerichte angeboten. Es handelt sich dabei um leckere Alltagsküche. Nichts, von dem ich behaupten würde, dass es extrem schwierig in der Zubereitung ist, und doch alles mit einem kleinen Pfiff. So bin ich beispielsweise noch nie auf die Idee gekommen, Zitronenabrieb in mein KaPü zu streuen. Zitrone an Pasta war ja damals schon absolutes Neuland für mich. Irgendwie sollte ich der Zitrone wohl generell mehr Raum in meinen Hauptgerichten einräumen, anstatt sie immer nur auf ihren Einsatz im Dessert oder Limonaden zu beschränken.

Jedenfalls wählt man bei Marley Spoon nun als erstes sein Gericht aus, gibt an für wieviele Personen man die Zutaten benötigt und gibt seine Bestellung auf. Man bekommt dann in einem Kalender angezeigt, für welche Tage die Lieferung möglich ist und kann dann noch den Lieferzeitraum (Vor- oder Nachmittags) angeben. Dieser Service ist definitiv nix für Kurzentschlossene. Eine Woche im Voraus muss man schon bestellen. Dies stellt für mich tatsächlich einen kleinen Minuspunkt dar. Allerdings finde ich gut, dass die Bestellung tatsächlich pünktlich bei mir ankam. Und auch die Verpackung hinterließ einen guten Eindruck bei mir. Der Innenraum des Pakets wurde durch den Inhalt fast vollständig ausgefüllt. Ich bin ja manchmal erschrocken darüber, wie verschwenderisch manche Onlinehändler mit Verpackungsmaterial umgehen. So erhielt ich einmal eine 100g-Tafel Schokolade in einem Paket, in dem locker 2 Eierkartons inklusive Polsterung Platz gehabt hätten. Das finde ich unnötig. Diesmal allerdings war jeder cm ausgenutzt. Pluspunkt. Denn wenn man gaaaanz ehrlich ist, ist so ein Versand ja generell eine kleine Umweltsünde. Selber in den Supermarkt um die Ecke zu gehen, am Besten zu Fuß, ist da natürlich immer besser. Diese Umweltsünde macht Marley Spoon aber zum einen durch die Resourcenschonende Verwendung von Verpackungsmaterial wet. Dabei meine ich nicht nur den genutzten Platz, sondern auch das Material. Vieles (leider nicht alles, was möglich gewesen wäre) wird in Papiertüten geliefert (guckst du Fotocollage). Die zu kühlenden Zutaten werden in Schafswolle gewickelt. Darüber hinaus bildeten bei mir zwei Plastikbeutel mit zu Eis gefrorenem Wasser die Kühlelemente. Tatsächlich war dieses Eis noch nicht gänzlich aufgetaut, als es bei mir ankam. Kühlung geglückt. Die Plastikbeutel habe ich in meinen Tiefkühler geschmissen. Die verwende ich in Zukunft einfach weiter als Kühlakkus.

Marley Spoon Forellenpaket

Und: mit den exakt abgemessenen Zutatenmengen, bleibt nichts übrig. Viele Zutaten bekommt man ja im Supermarkt nur in größeren, abgepackten Mengen. Da kauft man sich dann ein Paket, verwendet nur einen Teil davon, und der Rest gammelt dann irgendwann vor sich hin und wandert in den Müll. Hier haben wir dieses Problem nicht. Man bekommt nur so viel, wie man auch wirklich braucht.

Dem Paket selber liegt dann natürlich auch noch das bebilderte Rezept bei. Und dann kann es auch schon losgehen mit dem Kochen.

Für dieses Gericht benötigt man für 2 Portionen:

  • 300g Forellenfilet
  • 3-5 kleine Knoblauchzehen
  • 500g Kartoffeln, mehlig
  • 40g Butter
  • 100ml Milch
  • Abrieb einer halben Zitrone
  • 200g Kaiserschoten
  • 70g Erbsen, frisch
  • 10g Minze
  • Salz, Pfeffer
  • Olivenöl

Forellenfilet

Das Fischfilet musste ich mir leider erst einmal mit einer Pinzette vorknöpfen, da es voller Gräten war. Das fand ich etwas schade. Mir ist klar, dass ein Fisch von Natur aus Gräten hat, und wenn ich ihn im Ganzen kaufe, würde ich auch nie auf die Idee kommen, mich über die kleinen Piekser zu beschweren, aber bei Fischfilet bin ich daran gewöhnt, dass er vorab schon entgrätet wurde. Offenbar bin ich furchtbar verwöhnt. Nachdem ich die Filets also praktsich grätenfrei hatte, konnte ich endlich mit dem Kochen nach Rezept loslegen.

Zunächst die Kartoffeln schälen, in mittelgroße Stücke schneiden und in einem Topf mit 1l Wasser und 1/2 TL Salz innerhalb von 10-15 Minuten weich kochen. Derweil Knoblauchzehen (ich hatte von Marley eine einzelne Riesenzehe erhalten, wenn ich diese durch meine üblichen Zehen ersetze, hätte ich für dieselbe Menge ca. 3-5 benötigt) schälen und in dünne Scheiben schneiden. Fisch mit der Hautseite nach oben nebeneinander auf einen großen Teller legen, gleichmäßig mit den Knoblauchscheiben bedecken und mit ca. 2 EL Olivenöl besprenkeln. Das Fischfilet auf diese Weise 10 Minuten lang marinieren.

Auf zum Gemüse. Die Enden der Kaiserschoten abschneiden. Schoten in 300ml Wasser und einer Prise Salz in einem Topf aufkochen. 2-3 Minuten garen lassen, bis sie noch bissfest sind. 30 Sekunden vor Kochende die Erbsen mit ins Wasser geben, damit auch diese bissfest werden. Gemüse abgießen und mit kaltem Wasser abschrecken, damit sie nicht nachgaren.

Zurück zu den Kartoffeln. Wenn diese weich gegart sind, Wasser abgießen. Milch, 20g Butter und Zitronenabrieb in einem Topf oder der Mikrowelle kurz erhitzen, bis die Butter geschmolzen und die Milch heiß ist. Mischung zu den Kartoffeln geben und alles mit einem Kartoffelstampfer zermatschen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Eine Pfanne erhitzen. Die Forellenfilets samt dem Marinieröl bei mittlerer Hitze ca. 2-3 Minuten auf der Hautseite braten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Filets wenden und weitere 1-2 Minuten durchbraten.

Das Gemüse mit den restlichen 20g Butter nochmal kurz erhitzen, bis die Butter geschmolzen ist. Minzblätter klein hacken und zusammen mit Salz und Pfeffer unter das Gemüse mischen.

Alle drei Komponenten auf einem Teller anrichten und sich darüber freuen, dass dieser ultra-lange Artikel endlich ein Ende gefunden hat. :o)

P.S.: Es war wirklich lecker und einfach! Yummy! Mit dem ganzen Bestell- und Versandvorgang zwar nix für meinen persönlichen Alltag, aber ich könnte mir vorstellen diesen Service immer dann zu nutzen, wenn ich verreise. Ich habe nämlich selten Lust am Tag meiner Urlaubsheimkehr noch extra einkaufen zu gehen, um dann zu kochen. Koffer schleppen war schon anstrengend genug. Und frische Zutaten hab ich eh nicht im Haus, weil ich die ja schon vor meinem Urlaub alle aufgebraucht habe, um sie vor dem Vergammeln zu bewahren. Wenn ich aber weiß, am Tag X komme ich wieder zurück, wäre es ja schon ganz praktisch, wenn genau an diesem besagten Tag ein frischer Einkauf auf mich wartet. Wie seht ihr das? Habt ihr schonmal so einen Dienst ausprobiert oder wäre das was für euch?

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