Gnocchi an Cashewpesto

Gnocchi an Cashewpesto

Früher habe ich gar nicht mal so viel gekocht. Vor allem nicht so abwechslungsreich. Das mag zum Teil auch an der mangelnden Erfahrung gelegen haben. Aber je mehr ich koche, desto mehr probiere ich auch einfach mal aus. Häufig sogar ohne konkretes Rezept. Entweder bin ich ganz mutig, und würfele mal zusammen, was mir sinnvoll oder lediglich spannend erscheint (oder was halt als Rest im Kühlschrank lagert und endlich mal weg muss). Mal bin ich nur halbmutig, indem ich aus meiner gesammelten Kocherfahrung etwas zusammen schustere, und manchmal habe ich auch einfach nur irgendwo ein Rezept gehört, gesehen oder ein Gericht gegessen und versuche es daraufhin in der heimischen Küche nachzubauen. Was die Erinnerung halt so hergibt. Bei diesen Gnocchi war ich halbmutig. Ich hab schon ein paar Mal Gnocchi zubereitet (mal aus Süßkartoffeln, mal aus Ricotta), deshalb benutze ich dafür kein Rezept mehr sondern mache einfach mal Frei-Schnauze nach Gefühl. Pestos habe ich auch schon diverse gemixt, deshalb auch hier: Frei-Schnauze nach Gefühl. Für euch habe ich deshalb die verwendeten Mengen geschätzt. Wenn euch etwas seltsam erscheint, ändert es einfach nach eurem Geschmack ab. Die Menge sollte für 4 Personen ausreichen.

Für die Kartoffelgnocchi benötigt ihr:

  • ca. 1,5 kg Kartoffeln
  • 5 Eigelb
  • 300-400g Mehl
  • Salz, Paprikapulver
  • etwas Mehl für die Arbeitsfläche

Die Kartoffeln schälen und in kochendem Salzwasser weich kochen. Noch heiß durch eine Kartoffelpresse drücken und etwas auskühlen lassen. Mit einem Löffel oder einer Gabel die Eigelbe und Gewürze untermischen. Mehl nach und nach zugeben. Hier kommt jetzt tatsächlich Gefühl ins Spiel. Der Teig darf nicht zu klebrig sein, sollte aber auch nicht mit Mehl vollgestopft werden, sonst schmeckt man den nach dem Kochen durch. Probiert einfach mal aus, wie viel Mehl ihr braucht, um den Teig danach gerade so noch gut weiterverarbeiten zu können. Normalerweise steche ich Gnocchi ja mit Hilfe von zwei Teelöffeln ab. Um euch aber auch mal ein hübsches Gnocchifoto präsentieren zu können, habe ich mir diesmal tatsächlich die Mühe gemacht, die Gnocchi per Hand zu formen. Außerdem ist es gerade für Anfänger eine gute Möglichkeit herauszufinden, wie viel Mehl für die Konsistenz benötigt wird. Als nächstes streut ihr nun großzügig Mehl auf die Arbeitsfläche. Mit einem Löffel gebt ihr eine Portion Kartoffelmasse auf die bemehlte Arbeitsfläche. Mehlt eure Hände gut ein und rollt den Kartoffelklecks zu einer Rolle mit ca. 2cm Durchmesser. Mit einem scharfen Messer schneidet ihr nun kleine Stücke ab (so groß, wie ihr es wünscht). Die lagert ihr nun auf einem Backblech, auf das ihr zuvor ein Stück Backpapier gelegt und dieses gut bemehlt habt. Ihr seht: verdammt viel Mehl. Deshalb bevorzuge ich auch das Teelöffelstechen. Egal. Stücke also auf dem bemehlten Blech zwischenlagern, während ihr aus dem Rest des Teiges weitere Rollen und Stücke formt. Die Arbeitsfläche regelmäßig nachmehlen, wenn’s anfängt zu kleben. Sollte euch der Teig viel zu klebrig vorkommen, rührt halt noch ein wenig Mehl unter die Kartoffelmasse. Wenn ihr den Teig aufgebraucht habt, bringt in einem großen Topf Salzwasser zum Kochen. Hitze runterschalten, so dass das Wasser nur noch vor sich hin köchelt. Gnocchi portionsweise ins Wasser legen. Sobald sie an der Oberfläche schwimmen, kann man sie mit einer Schaumkelle aus dem Wasser heben und in einer Schüssel warm halten. Mit den restlichen Gnocchi genauso verfahren. Wenn ihr fertig seid, auf die Schnelle dieses köstliche Pesto zubereiten; Marke Eigenkreation:

Für das Pesto benötigt ihr:

  • 1 Topf Basilikum
  • 90g Cashewkerne (ungeröstet, ungesalzen)
  • 30g geriebener Parmesan
  • Salz, Pfeffer
  • 1 Tomate
  • 5 halbe getrocknete Tomaten (ohne Öl)
  • Olivenöl (nach Bedarf)

Vom Basilikum die Blätter abzupfen. Alle Zutaten mit dem Stabmixer in einem hohen Gefäß bis zur gewünschten Konsistenz pürieren, dabei nach und nach Olivenöl angießen, bis ihr zufrieden seid. Ursprünglich waren die Tomaten gar nicht vorgesehen. Ich wollte einfach mal ein grünes Pesto ohne die üblichen Pinienkerne kreieren (die sind sooooo teuer), aber irgendwie fehlte mir geschmacklich der Bumms. Außerdem hatte ich zu wenig Pesto aber kein zusätzliches Basilikum mehr (der Topf war geschändet, nix mehr zu holen). Und weil auf dem Tisch Tomaten lagen, habe ich einfach mal eine dazu geworfen. Gut soweit. Jetzt hatte ich schon mal mehr Pesto, aber immer noch Bummslos. Da fiel mir meine Traumzutat ein: getrocknete Tomaten. Ich liebe diese Dinger, nicht nur im Brot. Sie sind so unglaublich intensiv in Geschmack und Aroma, die machen alles gut. Und wieder einmal wurden sie meinen Lobpreisungen gerecht. Das Pesto schmeckte plötzlich fantastisch. Da musste nix mehr dran geändert werden. Also schnell unter die Gnocchi gerührt, abfotografiert und losgegessen. Dabei immer wieder vor sich hinmurmeld, wie toll man doch kochen kann…

4 Gedanken zu „Gnocchi an Cashewpesto

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